Exkursion zum ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof
Obwohl alle wussten, dass es in ein ehemaliges Konzentrationslager ging, war die Stimmung am Anfang dieses Ausfluges ausgelassen und fröhlich, eben wie an einem ganz normalen Schulausflug.
Wenn man das Gelände des KZ
betritt, kann man sich auf den ersten Blick nicht vorstellen, dass an diesem
Ort Menschen zu Tode gequält wurden. Die Sonne scheint, man hat einen
wunderschönen Blick auf die Vogesen und die Plattformen, auf denen die Baracken
der Häftlinge standen, wirken eher wie große Terrassen von Cafés. Jedoch bemerkt man schnell eine unangenehme
Stille, die nur die Stimme von Herrn Dr. Schwendemann durchdringt. Er erzählt
uns von den Gräueltaten, die hier stattfanden. Wir versuchen, uns diese
vorzustellen, doch unsere Phantasie reicht nicht aus...
Nachdem wir den Operationstisch (an dem medizinische Experimente durchgeführt wurden), die Folterzellen, den Prügelbock und das Krematorium gesehen haben, wirken viele nachdenklich und geschockt. Bilder beginnen in unseren Köpfen Gestalt anzunehmen, “ausgemalt“ durch die genauen Schilderungen von Herrn Dr. Schwendemann. Wir besichtigen die Gaskammer und die Becken, in denen die Leichen der Ermordeten – in Formaldehyd - für die Professoren der Reichsuniversität Straßburg “zwischengelagert“ wurden.
Zum Schluss geht es zum Steinbruch. Hier wird deutlich, was “Vernichtung durch Arbeit“ bedeutet hat – der rosa Granit, den die NS-Machthaber für ihre Großbauten brauchten, musste von den Häftlingen unter primitivsten Bedingungen, per Hand, immer den Quälereien der Aufseher ausgesetzt, abgebaut werden.
Für viele war dieser Ort zu viel. Die gute Stimmung war nun endgültig verflogen.
Langsam begannen wir zu ahnen, was damals geschah.
Ann-Kathrin Diekert, TG 13/3
Unsere Schule bedankt sich bei Herrn Dr. Schwendemann für die Führung.